Oberarztgehälter 2025 in Deutschland: Überblick zu Gehaltsentwicklung und Fachrichtungen
Oberärztinnen und Oberärzte gehören zu den bestbezahlten Berufsgruppen im deutschen Gesundheitswesen. Dieser Beitrag bietet einen kompakten Überblick zu Gehaltsentwicklung 2025, regionalen Unterschieden, lukrativen Fachrichtungen sowie Verhandlungstipps, Faktoren und Hinweisen.
Gehaltsentwicklung der Oberärzte in Deutschland im Jahr 2025
Die tariflich festgelegten Grundgehälter von Oberärztinnen und Oberärzten bewegen sich 2025 bundesweit im Durchschnitt zwischen circa 85.000 und 120.000 Euro brutto jährlich. Zusätzlich zum Grundgehalt können Oberärzte mit langjähriger Erfahrung sowie durch Bereitschafts- und Nachtdienste sowie weitere Zulagen insgesamt bis zu etwa 150.000 Euro oder mehr im Jahr verdienen.
Die Gehaltssteigerungen zwischen 2020 und 2024 verliefen moderat mit jährlichen Zuwächsen von ungefähr 3 bis 5 Prozent. Diese Entwicklung berücksichtigt nicht nur den Inflationsausgleich, sondern auch den zunehmenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Insbesondere die Tarifverhandlungen im Jahr 2023 führten zu Einmalzahlungen, um die Auswirkungen der Inflation abzufedern.
Regionale Unterschiede bei den Oberarztgehältern in Deutschland
Die Höhe der Oberarztgehälter variiert stark je nach Region. In wirtschaftsstarken Bundesländern und Großstädten wie München, Hamburg, Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegen die Gehälter über dem Bundesdurchschnitt. Dort werden zudem Zusatzleistungen gezahlt, die die höheren Lebenshaltungskosten ausgleichen.
In ländlichen Regionen liegen die Vergütungen für Oberärzte oft 10 bis 15 Prozent unter dem städtischen Niveau. In den ostdeutschen Bundesländern sind die Gehälter im Schnitt 8 bis 12 Prozent niedriger als im Westen, obwohl einzelne Kliniken mit Förderungen wie Wohnraumsubventionen Fachkräfte anlocken möchten.
Fachbereiche mit den höchsten Verdienstmöglichkeiten
Einige Fachdisziplinen bieten Oberärztinnen und Oberärzten deutlich höhere Gehälter. Zu den lukrativsten Bereichen zählen:
- Radiologie und Nuklearmedizin
- Kardiologie
- Anästhesiologie
- Neurochirurgie
- Orthopädie
In diesen spezialisierten Fachrichtungen liegt das durchschnittliche Gehalt etwa 15 bis 25 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt aller Disziplinen. Dies ist neben der hohen klinischen Komplexität auch auf die wirtschaftliche Relevanz der jeweiligen Bereiche für Krankenhäuser zurückzuführen.
Einfluss von Erfahrung und Zusatzqualifikationen auf das Oberarztgehalt
Die Berufserfahrung zählt zu den wichtigsten Gehaltsfaktoren: Oberärztinnen und Oberärzte mit mehr als zehn Jahren Erfahrung verdienen häufig bis zu 30 Prozent mehr als Neueinsteiger in der Position.
Darüber hinaus führen zusätzliche Qualifikationen wie Führungskompetenzen, Publikationen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften oder besondere operative Fertigkeiten zumeist zu einer Gehaltssteigerung von etwa 10 bis 15 Prozent.
Mit steigender Verantwortung, zum Beispiel als leitender Oberarzt, erhöht sich das Jahreseinkommen gegenüber einem erfahrenen Oberarzt um circa 15.000 bis 20.000 Euro.
Gehaltsunterschiede je nach Klinikart
Die Art der Klinik beeinflusst ebenfalls maßgeblich die Höhe der Oberarztgehälter:
- Universitätskliniken: Hier liegen die Grundgehälter häufig höher, etwa zwischen 105.000 und 120.000 Euro jährlich. Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre sind üblich und können zusätzliche Zulagen bewirken.
- Kommunale Krankenhäuser: Tariflich geregelt durch den TV-Ärzte VKA, sind die Gehälter vergleichbar mit denen an Universitätskliniken, allerdings mit regionalen Abweichungen.
- Private Kliniken: Die Gehälter variieren hier stärker, mit Möglichkeiten zu außertariflichen Vereinbarungen und leistungsorientierten Boni, insbesondere in größeren Einrichtungen.
Große Kliniken bieten oft zusätzliche leistungsbezogene Zulagen, Beteiligungen an Pools oder Vergütungen für Gutachten, die das Gehalt spürbar erhöhen können.
Tarifverträge und Gehaltsstruktur für Oberärzte
Die Bezahlung von Oberärztinnen und Oberärzten orientiert sich in Deutschland hauptsächlich an folgenden Tarifverträgen:
- TV-Ärzte VKA (für kommunale Krankenhäuser)
- TV-Ärzte TdL (für Universitätskliniken, Tarifgemeinschaft deutscher Länder)
- Spezifische Tarifverträge privater Klinikverbände
Die Grundgehälter werden dabei nach Erfahrung gestaffelt. Bereitschafts-, Nacht- und Wochenenddienste erhöhen die Vergütung zusätzlich erheblich. Außertarifliche Leistungen kommen besonders bei leitenden Oberärzten und für besondere Zusatzaufgaben zur Anwendung.
Gehaltsspanne und Tipps für Gehaltsverhandlungen
Oberarztgehälter liegen tariflich meist zwischen etwa 8.700 und 11.000 Euro brutto im Monat. Mit Zulagen und außer- bzw. außertariflichen Boni können Jahresgehälter von bis zu 150.000 Euro oder mehr erreicht werden.
Um bessere Verhandlungserfolge zu erzielen, empfiehlt es sich, die eigenen Leistungen, Zusatzqualifikationen und Verantwortungsbereiche umfassend zu dokumentieren. Neben dem Grundgehalt sollten zudem Fortbildungsbudgets, flexible Arbeitszeitmodelle und Forschungsförderungen mitverhandelt werden.
Ausblick: Gehälter von leitenden Oberärzten und Chefärzten
Leitende Oberärztinnen und Oberärzte verdienen in der Regel 15.000 bis 20.000 Euro mehr als erfahrene Oberärzte. Chefärzte sind hingegen meistens nicht tarifgebunden und erzielen in Abhängigkeit von Klinikgröße, Standort und Fachumfang Jahresgehälter, die häufig deutlich über 200.000 Euro liegen – in renommierten Häusern teilweise sogar mehr als 500.000 Euro. Ihre Verträge enthalten oft leistungsabhängige Boni und zusätzliche Vergütungsbestandteile.
Disclaimer: Die Angaben zu Gehältern in diesem Artikel sind Richtwerte und können je nach Region, Klinikgröße, Tarifbindung und individuellen Zusatzvereinbarungen variieren. Für persönliche Karriere- und Vergütungsentscheidungen empfehlen wir individuelle Beratung oder Rücksprache mit der zuständigen Ärztekammer bzw. Klinikleitung.